Finsterhaus

 

                                

Hanna Duncker ist noch völlig vertieft in die Ermittlungsakte ihres Vaters, als sie der verzweifelte Anruf von Jenny Ahlström erreicht: Jennys Mann und ihr vierzehn Monate alter Sohn sind spurlos verschwunden. Ganz Öland beteiligt sich an einer groß angelegten Suchaktion, während Hanna und ihr Kollege Erik Lindgren nach einem Motiv im Leben des vermissten Vaters fahnden. Eine Spur führt schließlich in ein leer stehendes Haus. Liegt hier der Schlüssel zum Fall? Für Hanna beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Und es gibt noch ein Rätsel, das sie lösen muss: Warum versucht jemand mit aller Macht zu verhindern, dass sie endlich die Wahrheit über ihren eigenen Vater herausfindet?

 

Es ist mir wieder passiert ich bin im zweiten Band eines Buches gelandet.

Viele Sachen konnte ich mir aber sehr gut zusammen puzzeln (ich hoffe richtig) und es gibt ja auch eine Aktuelle Story.

Thomas Ahlström und sein Sohn Hugo sind verschwunden. Hanna und ihre Kollegen ermitteln sofort und stoßen auch sofort auf einige Spuren und etliche Motive. Als dann auch noch Thomas tot aufgefunden wurde aber der Sohn Hugo noch verschwunden bleibt wächst langsam der Druck auf die Ermittler. Auch geht es weiter in der Story mit dem Vater,die ich wohl dann nachlesen muss im ersten Band. Ich muss aber sagen es hat mich nicht gestört das die Geschichte mit dem Vater erwähnt wird.

Das Buch fängt schon sehr Spannend an und wechselt auch immer mal wieder die Erzählperspektiven. Auch wird man irgendwie in die Ermittlungen mit reingenommen. Es wird so großartig einem nichts vorweggenommen. Man ist eigentlich immer auf dem aktuellen Ermittler stand und macht sich natürlich seine eigenen Gedanken manchmal sind sie richtig aber manchmal ist man total daneben und allein das macht schon Spass.

Die Charaktere fand ich sehr Authentisch und sehr angenehm.

Ich muss sagen ich fand das Buch sehr Spannend so dass ich auch den Vorgänger lesen werde und durch die Story vom Vater die ja nun erwähnt wird freue ich mich nun auf den dritten Teil weil ich doch nun so neugierig geworden bin.

 

Leseprobe

 

Der letzte Tag Bevor er das Grundstück betritt, schaut er sich um. Ein Stück weiter die Straße hinauf wird eine Haustür geöffnet, also bleibt er stehen. Im lauen Spätsommerabend hallt noch ein fröhliches Lachen nach. Die hohen Hecken versperren die Sicht, aber durch eine Lücke sieht er eine Frau mit langen dunklen Haaren in einem geblümten Sommerkleid. Sie wirft eine zugeknotete Tüte in die Mülltonne. Der grüne Deckel schlägt zu, und sein Herzschlag beschleunigt sich, als sie sich umdreht, um zurückzugehen. Kurz glaubt er, sie hat ihn entdeckt, weil sie innehält und genau in seine Richtung schaut. Dann schüttelt sie den Kopf und verschwindet hinter der Hecke. Erst als die Frau wieder im Haus ist, wagt er es, sich zu bewegen. Nach ein paar wenigen leisen Schritten steht er vor der Tür. Der Schlüssel hakelt, und sofort glaubt er, sie habe ihm bewusst den falschen mitgegeben. Ihm wird schlecht. Wie sehr er sich dafür hasst, dass er sich in diese Scheiße hat reinziehen lassen, nur weil er nicht Nein sagen kann. Weil er nett sein will. So kann das nicht weitergehen. Er muss damit aufhören, Hugo zuliebe.

Endlich bekommt er das Schloss auf, kann die Tür öffnen. Er tastet nach dem Lichtschalter. Die Glühbirne im Flur geht an, flackert, geht wieder aus. Verdammt. Die Zeit sitzt ihm im Nacken, aber das hier sollte nicht länger als eine Viertelstunde dauern. Dann kann er das Haus verlassen, zu seinem Wagen zurückkehren und nach Hause fahren. Ohne die Schuhe auszuziehen, geht er am Kamin vorbei in die Küche, drückt dort auf den Lichtschalter. Aber in der Küche gibt es offenbar nicht mal eine Lampe. Er wirft einen Blick auf die Uhr – 18.57 – und weiß nicht, was er mit der Zeit anfangen soll. Mit einem Seufzer setzt er sich auf den Boden und umklammert seine Beine. Vielleicht sollte er doch einfach sofort abhauen. Aber das traut er sich nicht. Schon ein paar Minuten später öffnet sich die Haustür, und er steht so schnell auf, dass ihm schwindelig wird. Er muss sich an der Wand abstützen, dann geht er schwankend in den Flur. »Wir müssen uns beeilen«, sagt er. »Ich muss weg.« Verwundert bleibt er stehen und starrt den Menschen an, der vor ihm steht. »Was machst du denn hier?« Die Verwunderung weicht Panik, denn sein Hirn kann die vielen Informationen, die auf ihn einströmen, nicht verarbeiten. Die Wut auf dem Gesicht vor ihm. Die Entschlossenheit. Warum? Aus Angst schlägt ihm das Herz bis zum Hals, sein Gesichtsfeld schrumpft. Er hat nur einen einzigen glasklaren Gedanken: Bitte, hilf mir doch jemand

 

SONNTAG, 18. AUGUST

 

Hanna Duncker setzte sich so, dass sie den Eingang im Blick hatte. Bei der Bedienung bestellte sie erst mal nur ein Glas Wasser, um die Zeit bis zum Eintreffen ihrer Verabredung zu überbrücken. Genau wie ihr Vater Lars hatte dessen Freund Gunnar ein Alkoholproblem gehabt, auch wenn Letzterer eher zur Kategorie Quartalssäufer gehört hatte, und Hanna hatte keine Ahnung, wie es um seine Sucht gerade bestellt war. Anfangs war Gunnar nicht sicher gewesen, ob er sie wirklich treffen wollte. Zuletzt hatten sie sich bei Lars’ Beerdigung vergangenen Herbst gesehen, und da hatte sie es nicht über sich gebracht, richtig mit ihm zu sprechen. Sie hatte ihm angeboten, ihr Elternhaus zu kaufen. Schließlich hatte Gunnar in all den Jahren, die ihr Vater im Gefängnis gesessen hatte, dort gewohnt, er hatte es aber nicht haben wollen. Die beiden waren Freunde gewesen, seit Hanna denken konnte, kennengelernt hatten sie sich bei der Arbeit in Kalmar. Drei Trauergäste, mehr waren nicht gekommen. Hanna, Gunnar und die Frau, die er mitgebracht hatte. Letztere war nur zur Unterstützung dabei gewesen. Weder Lars’ Eltern noch sein Sohn Kristoffer waren erschienen. Ihre Großeltern, zu denen sie keinen Kontakt hatte, wohnten mittlerweile in Norwegen und ihr Bruder Kristoffer in London.

Die Tür zum Ernesto ging auf, aber nicht Gunnar kam herein, sondern ein junges Paar. Die Frau drehte sich zu dem Mann und lachte so schrill, wie nur Frischverliebte es taten. Dabei fiel ihr das lockige rote Haar ins Gesicht, das sie schnell wieder zurückstrich. Hanna schluckte. Erst gestern hatte ihr Ex-Freund Fabian ein Ultraschallbild bei Facebook geteilt. Er und seine Partnerin erwarteten ein Kind. Die Erzieherin, mit der er, wenige Wochen nachdem er sich von Hanna getrennt hatte, zusammengekommen war. Mehrere Minuten lang hatte sie auf das Bild gestarrt, sich nicht losreißen können. Das junge Paar hatte einen Tisch bestellt. Sie feierten ihr Einjähriges – und Hanna hatte geglaubt, sie hätten sich gerade erst kennengelernt. Sie schaute ihnen nach, bis sie im Obergeschoss verschwunden waren. Wieder öffnete sich die Tür, aber auch diesmal war es nicht Gunnar, sondern ein Mann um die sechzig. Sein linker Arm hing schlaff herunter, das linke Bein war steif. Das sah nach Schlaganfall aus. Er ging zu einem Mann in seinem Alter, und dann folgte eine lange Umarmung. Was, wenn Gunnar es sich anders überlegt hatte? Hanna hatte sich den gesamten Sommer über mit dem Raubmord an Ester Jensen beschäftigt. Dem Mord, wegen dem ihr Vater 2003 verurteilt worden war. Wobei … eigentlich hatte sie nur eine Woche gebraucht, um die Ermittlungsunterlagen zu lesen, und den Rest der Zeit, um zu verdauen, was sie da erfahren hatte. Man hatte Lars’ DNA in Esters Haus gefunden. Außerdem waren seine Fingerabdrücke auf dem Benzinkanister gewesen, der vor dem brennenden Haus gelegen hatte.

Solche Spuren ließen sich nicht ignorieren. Wie hatte sie nur annehmen können, dass er unschuldig war? Weil Hanna erst im Mai bei der Polizei in Kalmar angefangen hatte, war ihr Urlaub mangels Anspruch entsprechend kurz ausgefallen. Und das Brüten über die Taten ihres Vaters hatte den überwiegenden Teil davon vermiest. Um sich zu beschäftigen und die quälende Unruhe in Schach zu halten, hatte sie angefangen, ihr kleines Haus in Kleva zu renovieren. Hatte im Wohnzimmer tapeziert. Die Decke und die Fußbodenleisten weiß gestrichen. Eine Wand oben im Schlafzimmer hatte sie hellgrün tapeziert. Die Blümchentapete in der Küche hatte sie jedoch nicht anrühren wollen. Jetzt sah das Haus schon weniger verwohnt aus, aber das kleine Bad und die Duschkabine mussten unbedingt noch erneuert werden. Hanna checkte die Uhr auf ihrem Handy. Gunnar war zehn Minuten zu spät. Ihre Sandkastenfreundin Rebecka hatte ihr ein Foto geschickt. Sie war mit ihrer Familie im Last-Minute-Urlaub auf den Kanaren. Im Frühjahr war Rebeckas Sohn Joel tot am Möckelmossen aufgefunden worden – Hannas erster Fall seit ihrer Rückkehr nach Öland. Sie und Rebecka waren zusammen aufgewachsen, und es war eigenartig gewesen, die Freundin nach so vielen Jahren wiederzusehen, besonders unter den gegebenen Umständen. Hanna tippte auf das Bild, das Molly lachend am Strand zeigte, eine Eiswaffel in der Hand. Das weiße Softeis war an der Seite heruntergelaufen. Joels kleine Schwester schien seinen Verlust besser verkraftet zu haben als seine Mutter. Rebecka hatte Hanna mehrfach angerufen und bitterlich geweint. Ich kann nicht mehr. Aber irgendwie war es doch gegangen. Der Urlaub sollte nicht nur ein Tapetenwechsel sein, sondern auch der Versuch, ihre Ehe mit Petri zu retten.

 

Eine Viertelstunde nach der vereinbarten Zeit war es endlich Gunnar, der die Tür öffnete. Er trug Jeans und ein rostbraunes T-Shirt und wirkte wesentlich agiler als bei der Beerdigung vor zehn Monaten. Ausgeruht und sonnengebräunt. Das grau gesprenkelte Haar war kurz geschnitten. Gunnar war ein paar Jahre jünger als Lars, sollte also noch unter sechzig sein. Er setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. »Entschuldige die Verspätung«, sagte er. »Kein Problem. Ich freu mich, dass du gekommen bist.« Die Bedienung eilte herbei und nahm ihre Bestellung auf. Gunnar wollte Cola zu seiner Pizza, deshalb wählte Hanna auch eine, obwohl ihr eher nach einem Glas Rotwein gewesen wäre. »Schicke Frisur«, sagte Gunnar. »Danke.« Bei der Beerdigung hatte Hanna noch halblange Haare gehabt, danach war sie zur Kurzhaarfrisur übergegangen. Vorn waren sie am längsten, der schräge Pony reichte ihr bis zum Wangenknochen. Vor ein paar Monaten war sie deshalb einmal Brienne of Tarth genannt worden. Damals hatte Hanna nicht gewusst, wer das war. Klar, es gab Ähnlichkeiten: Größe, Haarfarbe und Frisur, aber Hanna war nicht ganz so breit. Game of Thrones hatte sie seither trotzdem nicht angeschaut. »Wie ich gesehen habe, arbeitest du jetzt für die Polizei in Kalmar«, fuhr Gunnar fort. Hanna nickte. Sein Ton war nicht anklagend gewesen, nur neugierig, trotzdem wollte sie nicht über ihre Arbeit sprechen. »Ich habe die Ermittlungsakten gelesen«, sagte sie »Soso«, machte Gunnar und schaute sie an. Mehr kam nicht, außer dass sich eine leichte Falte zwischen seinen Augenbrauen bildete.

Eine Falte, die zeigte, dass er wusste, welche Ermittlungsakte sie meinte. »Hast du je mit Lars über das gesprochen, was mit Ester passiert ist?«, fragte sie. »Nein«, antwortete Gunnar. »Ich habe es versucht. Aber er wollte nicht.« Hanna spülte ihre Enttäuschung mit einem Schluck Cola hinunter. Jetzt bereute sie, nicht doch einen Wein genommen zu haben. »Was machst du so, heutzutage? «, fragte sie. Damit hätte sie mal besser angefangen, mit Small Talk. Wie ein normaler Mensch, der sich für andere interessierte. »Ich wohne in Norrliden, in einer Wohnung«, sagte Gunnar. »Ich musste weg von Öland.« Sie selbst war damals nach Stockholm gezogen, aber nach sechzehn Jahren zurückgekehrt. Hanna schätzte, auch Gunnar hatte genug unter dem Gerede zu leiden gehabt. In gewisser Weise war es vielleicht sogar noch schlimmer für ihn gewesen, schließlich war er so lange auf Öland geblieben, hatte noch dazu in Lars’ Haus gewohnt. Mörderhaus war es genannt worden. Sie hatte seine neue Adresse nicht finden können, nur eine Telefonnummer. »Arbeitest du? « »Ja, in einem Altenheim. Und Leticia und ich haben uns einen Russkiy Toy geholt.« »Was ist das?« »Ein kleiner Hund..

»Wäre das übersetzt nicht so was wie: russisches Spielzeug?« »Genau.« Gunnar grinste. Die Bedienung kam und brachte ihre Pizzen. Dann aßen sie erst mal schweigend. Gunnar mit deutlich mehr Appetit als sie. »Leticia, war das die Frau, die dich zur Beerdigung begleitet hat?«, fragte Hanna, um das Gespräch wieder aufzunehmen. Gunnar hatte sie ihr vorgestellt, sie hatte den Namen aber sofort wieder vergessen. »Ja.« »Freundin, Job und Hund. Nicht schlecht.« Gunnar lächelte, und Hanna merkte überrascht, wie weh das tat. Wieso hatte ihr Vater denn sein Leben nicht in den Griff bekommen können? Mit dem Trinken aufhören und sich einen neuen Job und eine neue Frau suchen? Dann würde Ester heute noch leben. Da traf sie eine weitere Erkenntnis: Papas Tod musste eine Befreiung für Gunnar gewesen sein, selbst wenn er das nie so ausdrücken würde. Er war der Einzige gewesen, der Lars beigestanden und wirklich versucht hatte, ihm zu helfen. Gunnar wurde schnell wieder ernst. »Es tut mir leid, dass ich gezögert habe, als du angerufen und gefragt hast, ob wir uns treffen können, aber ich …« Gunnars Blick wanderte nervös umher. Schlussendlich kam er ein Stück links von Hannas Kopf wieder zur Ruhe. »Ich habe mein Leben im Griff und wollte da nicht wieder reingezogen werden.« Der Satz hätte genauso gut von ihrem Bruder kommen können. Sie hatten seit dem Telefonat im Mai nicht mehr miteinander gesprochen, als Hanna ihn nach dem Treffen mit Kristoffers altem Schulfreund Axel Sandsten im Zuge der Ermittlungen um Joels Tod angerufen hatte. Axel war Joels Vater, und eine Zeit lang hatte er zu den Verdächtigen gehört.

Vor ein paar Wochen hatte sie ihrem Bruder eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, aber zurückgemeldet hatte er sich nicht. Sie hatte mit ihm über die Ermittlungen sprechen wollen, denn bisher hatte sie nur mit ihrer Nachbarin Ingrid darüber reden können. »Bist du mit jemandem zusammen?«, fragte Gunnar. »Nein«, sagte Hanna. »Nicht, dass man das sein müsste«, fügte er schnell hinzu, als er ihre Reaktion sah. Hanna schnitt ein Stück Pizza ab, ließ es aber auf dem Teller liegen. »In Stockholm hatte ich eine Beziehung«, sagte sie. »Aber das hat nicht funktioniert.« »Manchmal ist das halt so. Leticia und ich sind jetzt fast vier Jahre zusammen.« »Schön.« »Aber wir haben natürlich auch unsere Probleme.« Hanna hatte den Eindruck, das sagte er nur ihretwegen. Dass sie eigentlich waren wie das Paar, das oben gerade seinen Jahres[1]tag feierte. So hatten die beiden jedenfalls bei der Beerdigung gewirkt. »Lars wäre stolz auf dich.« Jetzt suchte Gunnar Blickkontakt, doch Hanna schnitt weiter Pizza. Alles, was mit ihrem Vater zu tun hatte, war ein einziger Konflikt. Schließlich war es nicht gerade erstrebenswert, dass ein Mörder stolz auf dich war. Gleichzeitig war Lars bis zu Hannas zwölftem Geburtstag ein fantastischer Vater gewesen. Erst nach dem Tod ihrer Mutter war ihm alles entglitten. »Irgendwas muss er doch gesagt haben.« Es war eher eine Frage. Jetzt schaute Hanna ihn an.

Über das, was passiert ist?« Hanna nickte. »Bitte«, sagte sie, als sie sein Zögern bemerkte. »Ich weiß, dass Papa das Haus angezündet hat. Und mit höchster Wahrscheinlichkeit hat er vorher Ester erschlagen. Ich will es nur verstehen. Was war denn der Grund? Diese unfassbare Gewalt …« Hanna konnte nicht weitersprechen. Das Feuer hatte die meisten Spuren vernichtet, trotzdem hatte man bei Ester um die zwanzig Knochenbrüche feststellen können. Gunnar steckte das letzte Stück Pizza in den Mund und kaute langsam. »Einmal im Suff hat er gesagt, er hätte nicht …« Gunnar verstummte und schaute zum Fenster hinaus. Eine Gruppe Jugendlicher lief draußen vorbei. Sie lachten – eins der Mädchen so heftig, dass sie sich bei einem Kumpel festhalten musste. »Bitte«, wiederholte Hanna. »Was hat er gesagt?« »Dass er ihn nicht hätte schützen sollen.« »Wie hat er das gemeint?« »Ich bin nicht sicher, aber …« Gunnar schaute sie fast flehend an, ihn nicht zum Weitersprechen zu drängen. »Du musst es mir erzählen«, beharrte sie. Wütender als beabsichtigt, aber sie konnte nicht zulassen, dass er jetzt das Schweigen anfing. »Es gibt wohl nur einen Menschen, für den Lars ins Gefängnis gegangen wäre«, sagte Gunnar. »Abgesehen von dir, natürlich.

 

 

Nach oben

Menü