Über uns funkeln die Sterne

                                                  


Ganz London strahlt im vorweihnachtlichen Lichterglanz, doch die Journalistin Jane würde sich am liebsten zu Hause verkriechen und ihrem Ex-Freund hinterhertrauern. Stattdessen soll sie an einer Pressereise nach Norwegen teilnehmen, wo wie jedes Jahr ein prächtiger Weihnachtsbaum für den Trafalgar Square ausgewählt wird. Wider Erwarten ist Jane vollkommen fasziniert vom Zauber der tief verschneiten Wälder, glitzernden Fjorde und sternenklaren Nächte. Und als sie auf die unglaubliche Geschichte einer großen Liebe im Zweiten Weltkrieg stößt, öffnet auch sie ihr Herz für die wahre Liebe …

 

Jane soll nach Norwegen um dort einen Bericht über den Weihnachtsbaum schreiben,richtig Lust hat sie nicht und die Motivation ist auch nicht da.

Ihre Schwangere Freundin Margot redet ihr gut zu die Reise zu nutzen um richtig unvernünftig zu sein. Auch Ihr Kollege Ben der Fotograf redet ihr gut zu.

Die Reise kann losgehen mit dabei sind außer Jane noch, Ben drei Bloggerinnen, die beiden Journalisten Sandra und Nick, TV-Star Philip sowie die Pressechefin der Reise Natascha .

In Oslo angekommen ist das Programm sehr getaktet und hat einen Strikten ablauf.

Thomas ein älterer Herr erzählt Jane von der Geschichte von der Rettung von Prinz Hakoon im zweiten Weltkrieg. Thomas Bittet Jane ihm zu helfen und erzählt Jane seine Lebensgeschichte. Jane ist neugierig und will Helfen, was der Pressechefin so gar nicht gefällt.

Es entwickelt sich eine tolle Geschichte aus alter Zeit,welche genau das müsst ihr selbst rausfinden.

Die Charaktere sind alle toll geschrieben und wir bekommen einen Einblick in das Jahr 1940 in Norwegen. Es ist eine Romantische schöne Geschichte die nicht Kitschig ist. Genau das Richtige zur Herbst Winter Zeit.

  

Buch Die Londoner Journalistin Jane kann sich weitaus spannendere Themen vorstellen als einen Weihnachtsbaum, der in Norwegen gefällt und auf dem Trafalgar Square aufgestellt wird. Doch ihre Chefin ist der Meinung, dass Jane nach einer gescheiterten Beziehung eine Auszeit braucht, und schickt sie kurzerhand auf eine Pressereise in den hohen Norden. Wider Erwarten ist sie vollkommen fasziniert von der endlosen Weite, den tief verschneiten Wäldern und den glitzernden Fjorden. In einer feierlichen Zeremonie wird schließlich der diesjährige Weihnachtsbaum gefällt. Bei dieser Gelegenheit lernt Jane den alten Thomas Erikson kennen, der ihr eine schier unglaubliche Geschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs anvertraut. Offenbar gibt es von dieser Reise weit mehr zu berichten, als Jane geahnt hat …

Autorin Jenny Gladwell, geboren und aufgewachsen in London, lebt mit ihrer Familie in Schottland. Sie arbeitet seit fünf[1]zehn Jahren als Kinderbuchlektorin. Nebenher hat sie Kreatives Schreiben studiert und anschließend beschlossen, die Seiten zu wechseln und selbst einen Roman zu verfassen.

 

Nybergsund, Norwegen, 11. April 1940

 Es schneite. Der junge Soldat stand vor dem Truck und rauchte, den Blick seiner dunklen Augen auf die Schar diskutierender Männer gerichtet. Weit mehr als die Bomben beunruhigte ihn die Stille. Er zog ein letztes Mal an der Zigarette und warf sie dann fort. In seinem Mund blieb der Geschmack von Schwefel zurück. Dann endlich schienen die Männer eine Entscheidung getroffen zu haben, denn sie wandten sich um und kamen auf ihn zu. In dicke Mäntel und Schals gehüllt hasteten sie durch den Schnee. Einer der Männer war der ihm vorgesetzte Offizier. Die anderen, das wusste er, waren Minister im Kabinett, ihre Mienen undurchdringlich, aber angespannt. Und der fünfte Mann war König Haakon. Jetzt war es offenbar so weit: Sie würden fortgehen. Nach wochenlangen Diskussionen, Ausflüchten und Verhandlungen würde König Haakon sein Volk und sein Land verlassen. Eine Entscheidung, die zu diesen außergewöhnlichen Zeiten nicht auf Feigheit, sondern auf schierem, störrischem Mut beruhte. Der ungewöhnliche Monarch, dem niemand sonderlich viel zugetraut hatte, war womöglich tapferer, als sie alle geglaubt hatten. Durch seine Weigerung, einen Marionettenherrscher in die Regierung auf[1]zunehmen, war er zum Feind des NS-Regimes geworden, und je länger er hierblieb, umso größer wurde die Gefahr für ihn und die Menschen in Nybergsund.

Der Soldat kannte den nicht sonderlich überzeugenden Plan. Sie würden nach Molde aufbrechen, dem Zentrum des norwegischen Widerstands, und von dort weiter zur schwedischen Grenze  – was danach geschehen würde, wusste Gott allein. Der König hielt es für möglich, aus der Ferne zu regieren. Vielleicht von England aus. Den Stand[1]punkt der Norweger vertreten. Eine Lanze für Demokratie und Freiheit brechen. Wenn sie es lebend aus dem Land schafften. Noch nie war ihm die Grenze so nah und so fern zugleich erschienen. Die Männer kamen näher, und der Soldat nahm Haltung an. Sein Atem bildete eine Wolke in der Luft. Der Schnee fiel jetzt in dicken Flocken und blieb auf seinen Schultern liegen. Er fing den Blick seines Vorgesetzten auf. »Der König bricht jetzt auf. Sind Sie bereit?« »Ja, Sir«, antwortete der Soldat. »Bitte sehr, Eure Majestät.« Der Offizier führte den König zum Truck. Das Gesicht des Königs war dem Soldaten nach der vergangenen Woche vertraut  – es war mittlerweile einfach ein Gesicht wie jedes andere. Recht hager, ausgezehrt nach vielen sorgenvollen Wochen, mit einem großen Schnäuzer und dicken Augenbrauen. In den allerletzten Augenblicken verharrte der Blick des Soldaten weder auf seinem Offizier noch auf seinem König, sondern wanderte unwillkürlich zu der Frau hinter ihnen. Er musste sie jetzt ansehen, denn vielleicht war dies das letzte Mal. Musste diesen Anblick in sich aufsaugen:

die markanten Wangenknochen, die marineblauen Augen, das dicke schwarze Haar, das ihr gelockt in die Stirn fiel. Musste sich alles einprägen, damit er es nie vergaß. Sein Offizier legte ihm kurz die Hand auf die Schulter, während der König in den Truck geführt wurde. »Das Schicksal unseres Landes liegt in Ihren Händen«, sagte er. »Der König ist kein Soldat. Tun Sie, was Sie tun müssen, damit er zur Grenze gelangt«, fügte er nüchtern hinzu. Der Soldat nickte. Und dann machte die Frau einen Schritt auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen. Er schüttelte sie und fühlte dabei ihren Puls unter dem Handschuh schlagen. Schnell zog er sie an sich, und für einen Sekundenbruch[1]teil lag ihre Wange an seiner. »Pass auf dich auf«, murmelte sie heiser an seinem Ohr. »Du auch auf dich.« »Ich schreibe dir.« Dann drehte er sich hastig von ihr weg und kletterte in den Truck, in dem ihn zwei schweigende Männer erwarte[1]ten. Während das Gefährt mit Vollgas durch den Schnee pflügte, beobachtete er die Frau durch die Heckscheibe, bis das unendliche Weiß sie verschluckt hatte.

Lieber Thomas,

dies ist der letzte Brief, den ich dir schreibe. Erst war ich der Meinung, es sollte mich nicht kümmern, aber letzten Endes ist es nun mal schmerzlich, Briefe zu schreiben und keine Antwort zu erhalten. Was geht dir durch den Kopf, wenn du einen meiner Briefe liest? Schlägt dein Herz dann höher? Du weißt, dass es vorbei ist, das muss ich dir nicht sagen. Aber ich schreibe ein letztes Mal, weil ich möchte, dass jemand erfährt, wie schlau ich gewesen bin. Ich habe es geschafft, nicht wahr? Also dachte ich, du hättest vielleicht gern dieses Andenken. Ich stelle mir dann vor, wie du sagst: »Gut gemacht, Marit.« Du bist der Hüter meines Geheimnisses, und vielleicht kannst du dafür sorgen, dass es an die Öffentlichkeit kommt. Tu das für mich. Und dazu vielleicht noch etwas ande[1]res: Komm eines Tages zurück. Komm zurück an den Ort, an dem wir diese letzte Nacht verbrachten, bevor sich unsere Leben von Grund auf änderten. Danach kannst du fortgehen und ein nettes, anständiges Leben mit deinem netten, anständigen Mädchen führen. Aber bitte komm zu mir zurück, nur ein Mal.

 Deine Marit

 

 

 

 

Nach oben

Menü